Britisch Kurzhaar mal getupft, mal gestromt!

Silber Tabbys...
Seit der Futtermittelwerbung noch bekannter und beliebter, aber auch schon vorher gab es diese schöne Katze. Sie zu züchten war nie einfach, und nur wenige Züchter blieben ihr treu. Aber durch die neue Popularität stellen sich wieder mehr Züchter dieser Herausforderung.

Silber-Tabby-Katzen, egal ob getigert, gestromt oder getupft, kommen in verschiedenen Farbschlägen vor, jedoch ergibt sich der Kontrast immer durch die Grundfarbe Silber und eine deutlich erkennbare Zeichnungsfarbe.
Schwarz-silber-Tabby mit schwarzer Zeichnung, Blau-silber-Tabby mit blauer Zeichnung, Chocolat-silber-Tabby mit brauner Zeichnung und Lilac-silber-Tabby mit lilac Färbung. Früher musste die Augenfarbe grün sein, heute ist auch gelb oder orange zugelassen.

Dunkles und helles Silber

Es gibt helle Silbertabbys mit hohem Silberanteil und schmalen Streifen, und Silbertabbys die dunkel wirken, breite Streifen und einen hohen Schwarzanteil haben, oft auch ein dunkles Silber. Beides ist korrekt, die Beurteilung ist Geschmacksache. Wichtig ist: Das Muster muß klar abgegrenzt sein. Die schwarzen Streifen (Rücken, Seite) sollten sich nicht berühren. Wesentliche Teile der Stromung (Blotched, Classic-Tabby) sind die drei Rückenstreifen, die vom Schmetterling auf den Schulterblättern bis zur Schwanzwurzel führen. Der Schmetterling kann aus schwarzen Flecken, aber auch aus Zeichen mit weißen Punkten bestehen. Beides ist korrekt. Weiße Punkte sind nicht zu verwechseln mit Stichelhaar in Schwarzpartien (brindling). Stichelhaar in Schwarzpartien löst auf und läßt das Muster grau erscheinen.

Auster und Halskette

Wichtig ist auch die "Auster"( Muschel), der geschlossene Ring. Das Seitenbild der Katze wird dadurch bestimmt. Wesentlich sind auch Halsketten (mindestens zwei) und Schwanzringe (vier), wobei Abweichungen hier als geringfügige Fehler anzusehen sind.

Zucht der Getupften ist schwierig

Schwierig ist die Zucht der Getupften. Sie sollten klar abgegrenzte Tupfen haben, ob rund oder oval, das ist Geschmacksache. Aber sie sollten sich klar von Tigern (mackerel) abgrenzen. Oft hat man gemischte Muster. Nur eine restriktive Zucht bringt weiter. Die Tupfen bilden am Rücken eine Linie. Eine Art Aalstrich führt bis zur Schwanzspitze. Ein getupftes Tier hat immer viele Schwanzringe, das hat Mutter Natur so eingerichtet.
Bei einer Kombi-Zucht mit Gestromten kann der Aalstrich auch bei den Gestromten durchgehen und die Schwanzringe, die dort durchgehen sollen, unterbrechen. Das ist nicht ideal, aber auch kein schwerwiegender Fehler.

Eine gute Zeichnung muß gepflegt werden

Tupfenzucht ist schwierig, wenn sie auch in Reinzucht dominant über Stromung ist und somit theoretisch leichter erscheinen könnte. Doch gibt es viel weniger (gute) Getupfte. Das macht die Sache so schwer. Die meisten haben viele Streifen, sehen dadurch zu "bauernhofmäßig" aus.
Die Schwierigkeit ist auch, das schöne Muster zu bekommen. Es fällt ja nicht von ungefähr. Wenn es nicht in den Linien schlummert, kann man züchten bis zum Jüngsten Tag und bekommt es trotzdem nicht.
So wie man eine schöne Stromung pflegen muß, sind auch die Tupfen sorgfältig zu bewahren. Beides kann leicht verloren gehen, wenn man Tiere mit weniger korrektem Muster einkreuzt oder aber durch einfarbige oder Point-Tiere deren Genetik mit in die Tabbyzucht einbringt.

Guter Kontrast und klares Silber

Gepflegt werden muß auch der Kontrast. Das vergessen viele Tabby-Züchter. Vor allem diejenigen, die nach Zulassung der gelben Augenfarbe über blaue oder rotgemusterte Katzen gingen, verloren das klare Silber. Es wird grauer, läßt die ganze Katze schmudelig wirken. Oft schleicht sich auch der fatale Gelbstich ein. Und auf alle Fälle hat man bei der Einkreuzung von einfarbigen Tieren "Smoke-Tabbys". Dieser Smokefaktor ist sehr schwer zu eliminieren. Er verfolgt den Züchter über Generationen.

Eine Silbertabby-Katze soll klare Farben haben, ein sauberes Silber, ein deutliches Schwarz oder Blau und grüne Augen. Erst durch die grünen Augen bekommt das Tabby-Gesicht seinen Reiz, finde ich.
All diese Auflagen erschweren die Zucht natürlich noch weiter. Denn neben allem, was ein Züchter einfarbiger Briten berücksichtigen muß, (Körperbau, Typ, Fellqualität), muß der Tabbyzüchter sich auch noch ganz besonders der Pflege des Musters und der Farben widmen.